Kleinwuchs

Kleinwüchsigkeit, Minderwuchs, Wachstumsstörung

Unter krankhaftem Kleinwuchs versteht man ein unterdurchschnittliches Längenwachstum des Körpers. Verglichen mit der Mehrheit der Bevölkerung gleichen Alters und gleichen Geschlechts hat der vom Kleinwuchs betroffene also eine deutlich geringere Körpergröße. "Deutlich" ist in diesem Fall kein subjektiver Maßstab sondern ein konkreter statistischer Wert, der auf der sogenannten Standardabweichung beruht. Diese Abweichung wird wahrscheinlich bereits im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt auffallen.

Kleinwuchs kann unterschiedliche und vor allem sehr vielfältige Ursachen haben. Ein genetischer Defekt, eine mangelhafte Ernährung oder verschiedene Krankheiten können eine Wachstumsstörung verursachen. Nicht nur soziale Probleme, sondern auch gesundheitliche gehen daher mit der Kleinwüchsigkeit einher.

Unser Spezialgebiet ist die Endokrinologie, und aus diesem Grund befassen wir uns insbesondere mit dem durch endokrine Erkrankungen hervorgerufenen Kleinwuchs - also einem Kleinwuchs, der auf eine Störung der hormonbildenden Drüsen zurückzuführen ist.

Beispielhaft ist hier die Wachstumsstörung bei Kindern durch einen Mangel an Wachstumshormonen zu nennen. Diese werden in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) produziert, man spricht daher vom Hypophysären Minderwuchs. Auch eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann durch den Mangel an Schilddrüsenhormonen die körperliche Entwicklung bremsen. Hier spricht man vom Hypothyreotischen Minderwuchs. Kleinwüchsigkeit kann außerdem durch einen Diabetes (Diabetischer Minderwuchs) des Kindes oder eine unzureichende Produktion von Sexualhormonen (Hypogonadaler Minderwuchs) verursacht werden.