Nebenniere

Die Nebennieren sind endokrine Drüsen, die - wie der Name bereits aussagt - in unmittelbarer Nähe der Nieren liegen. Zum Großteil besteht die Nebenniere aus der Nebennierenrinde, beim Rest handelt es sich um das Nebennierenmark. In der Rinde werden insbesondere Sexualhormone und verschiedene andere Substanzen wie Aldosteron und Glukokortikoide produziert. Das Nebennierenmark dagegen produziert die sogenannten Fluchthormone Adrenalin und Noradrenalin. Die Hormonausschüttung wird zum Teil durch die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) mit Hilfe hormoneller Botenstoffe gesteuert.

Wenn die Nebennieren an einer hormonellen Fehlregulation beteiligt sind, kann ein Tumor die Ursache sein. Dieser kann - ganz gleich ob gut- oder bösartig - weitreichende Stoffwechselstörungen auslösen. Wie so oft, ist die endokrinologische Diagnostik auch hier sehr komplex. Anhand eines Beispiels lässt sich dies verdeutlichen:

Das Cushing-Syndrom (Morbus Cushing) basiert fast immer auf einer übermäßigen Produktion von Cortisol in den Nebennieren. Diese kann zum einen indirekt durch eine Hormonstörung in der Hypophyse verursacht werden, zum anderen auch ohne deren Beteiligung durch einen Tumor in der Nebennierenrinde selbst entstehen. Ein Cortisol-Überschuss kann dann wiederum die Ursache für eine Osteoporose, eine Fettleibigkeit mit Stiernacken oder eine veränderte Körperbehaarung sein, die insbesondere bei Frauen auffällig ist. Dies ist nur eines von vielen Beispielen für die äußerst komplizierten Regelkreise im Körper. Um die Ursache eines Symptoms zu ergründen, muss man oftmals eine ganze Kette verschiedenster Zusammenhänge zurückverfolgen, um schließlich die Ursache des Problems zu finden.