Osteoporose - Risikominimierung
Hilfreiche Tipps wie Sie Stürze und somit eventuelle Knochenbrüche vermeiden

80% aller Knochenbrüche sind Folge eines Sturzes. Folglich hat die Verringerung des Sturzrisikos neben der Stabilisierung der Knochen durch Medikamente eine große Bedeutung wenn es darum geht, einen Knochenbruch zu vermeiden.

Körperliche Ursachen von Stürzen

Hier spielen vor allem internistische, orthopädische und neurologische Erkrankungen eine Rolle. Ein häufiger Grund von Stürzen ist Schwindel, dessen Ursache (z.B. erhöhter oder erniedrigter Blutdruck, Erkrankungen der Halswirbelsäule oder des Innenohres) abgeklärt werden sollte. Kann die Ursache des Schwindels nicht behoben werden, sollte das Verhalten zur Vermeidung von Stürzen eingeübt werden. Typische Situationen, in denen Schwindel auftritt, sollten Sie vermeiden, z.B. schnelles Aufstehen, schnelle Bewegungen mit dem Kopf etc. Regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt ermöglichen die rechtzeitige Diagnose und Therapie von Augenerkrankungen sowie eine optimale Versorgung mit einer Brille. Häufig führen Veränderungen an Hüften, Knien und Füßen zu Gangunsicherheit mit Ein- oder Umknicken. Hier sind der Einsatz einer Gehhilfe und geeignetes Schuhwerk sinnvoll. Besonders wichtig ist regelmäßiges körperliches Training zur Verbesserung der Muskelkraft und der Koordination. Bei wiederholten Stürzen kann der Einsatz eines Hüftprotektors zur Vorbeugung von Brüchen des Schenkelhalses sinnvoll sein.

Beseitigung von alltäglichen Stolperfallen

1. Verlängerungsschnüre und Telefonkabel
Über frei verlaufende Verlängerungsschnüre kann man leicht stolpern. Abhilfe schaffen zusätzliche, von einem Elektriker installierte Steckdosen oder eine schon vorhandene, näher liegende Steckdose. Sind Verlängerungsschnüre unumgänglich, hilft das Verkleben mit breitem Paketklebeband über die ganze Länge am Boden. Verlegen Sie längere Kabel für den Fernseher, die Musikanlage, Heizlüfter oder Radiatoren so, dass Sie nicht über sie stolpern, zum Beispiel über dem Türrahmen oder entlang der Fußleisten. Telefonkabel sollten nicht zu lang sein. Wenn Ihr Telefon im Flur steht, Sie aber lieber in einem anderen Raum telefonieren, lohnt sich die Anschaffung eines schnurlosen Telefons.

2. Beleuchtung
Sorgen Sie für gute Beleuchtung im Treppenhaus und bringen Sie in Höhe der ersten und letzten Stufe bequem erreichbare Lichtschalter an, die möglichst auch im Dunkeln leuchten. Praktisch und sicher sind auch Nachtlichter. Machen Sie sich nachts das Leben leichter und installieren Sie einen Bewegungsmelder am Bett, der automatisch das Licht einschaltet, wenn Sie Ihre Füße über die Bettkante schwingen. Sie ersparen sich lästiges Tasten nach Lichtschalter oder Nachttischlampe. Leuchten auf den Wegen in der Wohnung sollen möglichst hell sein, dürfen Sie jedoch nicht blenden! Gut geeignet sind Leuchten im Halbkugelformat, deren Licht nur auf den Fußboden fällt. Der Abstand zwischen den Leuchten sollte so bemessen sein, dass der gesamte Weg ausgeleuchtet ist.

3. Treppen
Achten Sie auf ebene, rutschsichere Treppenstufen. Rutschhemmend wirken Teppichfliesen auf Holzstufen oder Gummistreifen auf Steinstufen. Runden Sie hervorstehende Teile von Treppen, zum Beispiel Geländerenden, Trittkanten und Pfosten, ab, damit sie nicht hängen bleiben und sich an scharfen Kanten verletzen. Setzen Sie die erste und die letzte Stufe farblich vom Rest der Treppe ab. Bessern Sie beschädigte Stufenkanten umgehend aus.

Sicher nach oben, sicher nach unten: Geländer und Handläufe. Sichern Sie die freien Seiten von Treppen, Treppenöffnungen und Treppenabsätzen möglichst an beiden Seiten durch ein Geländer. Bringen Sie Handläufe auch bei wenigen Stufen an. Handläufe müssen sicher zu umgreifen und so beschaffen sein, dass niemand an den Enden hängen bleiben oder abgleiten kann. Der seitliche Abstand des Handlaufes von Nachbarbauteilen sollte mindestens 5 cm betragen, damit Sie den Handlauf gut greifen können.

Verbannen Sie Hindernisse wie Blumenbänke, Blumenvasen, abgestellte Geräte oder Haustiere von der Treppe. Sie werden dort leicht zu Stolperfallen. Transportieren Sie Lasten auf Treppen so, dass sie Ihnen nicht die Sicht nehmen. Die nächste Stufe müssen Sie sicher erkennen können. Begehen Sie eine Treppe nie voll bepackt und in Eile.

4. Teppiche und Läufer
Hochstehende Ecken und Kanten sind tückische Stolperfallen. Im Fachhandel gibt es beidseitig klebende, rutschhemmende Beläge, die, unter die Ecken geklebt, die Gefahr beheben. Teppiche und Läufer können Sie mit Klebebelägen gegen Verrutschen sichern. Für jeden Unterbelag (zum Beispiel Stein, Holz, PVC oder Teppichboden) gibt es im Fachhandel das passende Material, etwa beidseitige Klebebeläge, Gittermatten oder Fliese. Matten, Läufer und Teppiche sollten auch bei Nässe rutschfest und trittsicher sein.

5. Bad
Achten Sie im Bad auf einen auch bei Nässe rutschfesten Bodenbelag. Entfernen Sie Seifenreste immer sofort sorgfältig. Versehen Sie Dusche und Badewanne mit einer Antirutschmatte oder -aufklebern (regelmäßig erneuern!). Stabile Haltegriffe erleichtern das Ein- und Aussteigen. Bei Kreislaufproblemen in der Nacht oder am Morgen kann eine stabile Sitzgelegenheit Stürze verhindern.

Schnee und Glatteis

Richten Sie sich im Winter auf plötzlich eintretende schlechte Wetterbedingungen ein. Ein kleiner Vorrat an haltbaren Lebensmitteln erspart Ihnen einen Gang bei Schnee und Glatteis. Warten Sie auf jeden Fall bis die Bürgersteige geräumt und gestreut sind. Sagen Sie Termine notfalls ab. Achten Sie auf Schuhwerk mit rutschfester Profilsohle, auch schon auf dem Weg zum Briefkasten oder zum Mülleimer.

Garten und Wege

Halten Sie die Gartenwege in Ordnung: beseitigen Sie Zweige und Laub sowie vorstehende Wurzeln, befestigen Sie lose Platten und verlegen Sie hochstehende Platten neu. Wählen Sie Materialien, die auch bei Nässe rutschfest sind. Entfernen Sie regelmäßig Moos und Erde. Treppen und Stufen sollten mit einem Geländer gesichert sein. Der Weg von der Straße zum Hauseingang kann mit Hilfe eines Bewegungsmelders beleuchtet werden. Achten Sie an Ihrem Sitzplatz auf festen Untergrund, damit Gartenstühle nicht umfallen. Füllen Sie Löcher in Rasen und Beeten auf.

Ordnung

Achten Sie darauf, dass die Wege in der Wohnung nicht verstellt sind. Lassen Sie nichts auf dem Fußboden liegen. Kinder und Enkelkinder verteilen gerne ihre Spielsachen und Schuhe auf dem Boden! Mit Gästen ist vieles anders: dort steht plötzlich eine Tasche, dort ein Stuhl, dazu noch die Aufregung: planen Sie alles in Ruhe!

 

Wenn Sie alle diese Tipps beherzigen, können Sie trotz einer Osteoporose und dem damit verbundenen Knochenbruch-Risiko viel bewirken. Sie reduzieren auf diese Weise deutlich das Risiko, sich durch einen Sturz zu verletzen.