Neue Möglichkeiten in der Osteoporose-Behandlung

Seit Herbst 2007 gibt es neben der vierteljährlichen intravenöse Gabe von Bonviva 3 mg (Ibandronat), die Möglichkeit einmal jährlich Aclasta 5 mg (Zoledronat) zu infundieren. Zoledronsäure gehört zu den Bisphosphonaten und ist seit Jahren zur Behandlung des Morbus Paget und von Knochenmetastasen im Einsatz. In der weltweit angelegten HORIZON-Studie konnte die Wirksamkeit auch bei postmenopausaler Osteoporose gezeigt werden. Die einmal jährliche Gabe von 5 mg Zoledronsäure ist zur Behandlung der Osteoporose ausreichend. Der Wirkstoff wird zu 100% vom Körper aufgenommen. Die Zoledronsäure hat eine sehr hohe Bindungsfähigkeit an den Knochen und bewirkt dort die Hemmung der knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten). Die Knochenmineraldichte wird messbar erhöht und das Knochenbruchrisiko gesenkt.

Vor allem Patientinnen mit Magen/Darmproblemen profitieren gegenüber der wöchentlichen (Alendronat oder Risedronat) oder monatlichen (Ibandronat) Tabletteneinnahme von der parenteralen Gabe. Auch für Patientinnen, die zahlreiche Medikamente einnehmen müssen, stellt die intravenöse Gabe einen Vorteil dar. Die Verträglichkeit von Aclasta 5 mg ist als gut einzustufen. Gelegentlich treten -vornehmlich nach der ersten Infusion- Nebenwirkungen wie Fieber, Muskel- und Knochenschmerzen und grippeähnliche Symptome auf, die sich mit Gabe von Schmerzmitteln oder fiebersenkenden Mitteln in der Regel gut behandeln lassen und nach wenigen Tagen abklingen.

Vor der Gabe von Aclasta müssen die Nierenfunktion und der Calciumspiegel im Blut überprüft werden. Vor der Infusion sollte schon einige Wochen die Basistherapie mit Calcium und Vitamin D3 durchgeführt worden sein, sowie am Tag der Infusion reichlich Flüssigkeit getrunken werden. Die Basistherapie mit Calcium und Vitamin D3 sollte fortgeführt werden. Die Endokrinologische Gemeinschaftspraxis war als Studienzentrum an der HORIZON-Studie beteiligt und verfügt durch die Behandlung einer großen Zahl von PatientInnen mit Osteoporose über eine mehrjährige Erfahrung mit der intravenösen Therapie.

 

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