Osteoporose

Osteoporose ist eine weit verbreitete und vieldiskutierte Stoffwechselerkrankung, bei der die Knochen durch ein Missverhältnis zwischen Abbau- und Aufbauprozessen an Masse und Festigkeit verlieren. Dadurch kann es vermehrt zu Knochenbrüchen kommen. Auch Knochenschmerzen können die Folge sein. Die Festigkeit der Knochen wird maßgeblich durch die eingelagerten Mineralstoffe, vor allem Kalzium und Phosphat, gewährleistet. Normalerweise wird der Knochen durch permanente Auf- und Abbauvorgänge regeneriert. Diese werden durch Hormone gesteuert und halten sich beim gesunden erwachsenen Menschen die Waage.

Bei näherer Betrachtung des Knochenstoffwechsels wird deutlich, wie viele andere Organe letztendlich daran beteiligt sind. Das bedeutet natürlich auch, dass eine Erkrankung eines dieser Organe indirekt Auswirkungen auf den Knochenstoffwechsel haben und eine Osteoporose auslösen kann. So wird z. B. in der Schilddrüse ein Hormon (Calcitonin) produziert, welches zusammen mit dem Vitamin D für die Einlagerung von Kalzium in die Knochenstruktur verantwortlich ist. Ein Hormon der Nebenschilddrüse (Parathormon) löst das Kalzium wieder heraus. Die Produktion dieser Hormone wird wiederum von den Geschlechtshormonen Östrogen und Testosteron beeinflusst.

Dieser Regelkreis ist bei der Osteoporose gestört, die Knochen werden mehr ab- als aufgebaut. Die häufigste und auch bekannteste Ursache hierfür ist der Östrogenmangel bei Frauen nach den Wechseljahren. Die Parallele dazu, der Testosteronmangel bei Männern, ist dagegen nur selten Auslöser einer Osteoporose. Daneben gibt es noch die altersbedingte Osteoporose, die bei beiden Geschlechtern gleich häufig auftritt.

Die Risikofaktoren sind vielfältig:

  • Übermäßiger Konsum von Alkohol, Nikotin und Kaffee
  • Untergewicht
  • Mangelnde Bewegung
  • Phospatüberschuss in der Nahrung, der zur Mangelversorgung mit Kalzium und Vitamin D führt
  • Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, die die Aufnahme von Kalzium und Vitamin D verhindern
  • Überproduktion von Kortison oder Langzeitbehandlung mit Kortison (Glukokortikoide)
  • Überfunktion der Nebenschilddrüse
  • Mangel an Sexualhormonen (Hypogonadismus)
  • Mangel an Wachstumshormonen

Die vielfältigen hormonellen Einflüsse verdeutlichen die Notwendigkeit einer endokrinologischen Untersuchung bzgl. der Ursachen der Osteoporose.

 

Mehr Details und Fachinformationen erfahren Sie in der Abhandlung "Osteoporose" »
(Engelbach M., Santen R., Sandforth R.)

Hier finden Sie Tipps für eine umsichtige Lebensführung bei Osteoporose zur Vermeidung eines Knochenbruchs »