Haarausfall (Alopezie)
Die Entwicklung und das Wachstum der Haare ist genetisch und hormonell bedingt. Der natürliche Lebenszyklus eines Haares dauert ungefähr 7 Jahre. Das führt dazu, dass jeden Tag auch bei gesunden Menschen etwa 60 bis 100 Haare ausfallen. Dann wächst ein neues Haar aus derselben Haarzwiebel (auch Haarfollikel) nach. In jedem Haarfollikel kann 10 bis 12 mal ein Haar nachwachsen.
Wann spricht man von Haarausfall?
Von Haarausfall wird erst dann gesprochen, wenn täglich mehr als 100 Haare ausfallen und wenn es einen deutlichen Unterschied zwischen der Zahl der abgestoßenen und nachgewachsenen Haare gibt. Die Grenzen zwischen normalem und übermäßigem Haarausfall sind fließend. Es kann durchaus unbedenklich sein, 100 Haare am Tag zu verlieren, wenn sie gleichmäßig über den ganzen Kopf ausfallen. Fehlen aber an einer Stelle oder in einem bestimmten Gebiet des Kopfes über 60 Prozent der Haare, so spricht man von Alopezie. Haarausfall kann sich über einen längeren Zeitraum erstrecken oder auch akut auftreten. Im Alter schreitet der Haarausfall kontinuierlich fort. Als Faustformel gilt: pro Jahr 1% Haare weniger. Haarausfall ist bei Frauen ebenso wie bei Männern eine relativ häufige Erscheinung, allerdings ist Haarausfall bei Männern "gesellschaftlich akzeptiert". Bei den betroffenen Frauen ist der Leidensdruck daher meist ungleich höher als bei Männern.
Was kann man dagegen tun?
Fallen zu viele Haare aus, führt kein Weg um einen Arztbesuch herum. Denn hinter dem Haarausfall, der oft die gesamte Kopfpartie betrifft, stecken oft handfeste Ursachen. Daher bedeutet die Suche nach einer Erkrankung oder nach einem Medikament, die den Haarausfall verursachen könnten, schon den ersten Schritt hin zur Bekämpfung des Problems. Ein Endokrinologe wird in der Lage sein, dem Haarausfall auf den Grund zu gehen und die Ursachen dafür herauszufinden. Relevant sind zum Beispiel Beginn, Dauer, Menge und Ort des Haarausfalls. Der Arzt wird Sie u.a. zu folgenden Punkten befragen:
- Haarausfall in Ihrer Familie
- vorausgegangene Krankheit oder Operation
- Einnahme von Medikamenten
- Zustand der Kopfhaut (z.B. Entzündung, Ekzem, Psoriasis)
- psychische Belastungen
- Periodenblutungen
Nach einer genauen Abklärung von weiteren Symptomen kann eine Haarwurzeluntersuchung (Trichogramm) folgen. Wichtig ist außerdem die Abgrenzung zu einem Haarausfall anderer Ursache wie zum Beispiel einer Schilddrüsenüberfunktion oder der Folge eines Infektes. Dazu sind einige Blutuntersuchungen, am Besten durch einen Endokrinologen erforderlich.
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