Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)
- Einleitung
- Anlagebedingter Haarausfall
- Kreisrunder Haarausfall
- Diffuser Haarausfall
An dieser Erkrankung leiden in Deutschland ungefähr eine Million Menschen. Insbesondere die psychischen Belastungen, die der Kreisrunde Haarausfall oft mit sich bringt, führen zu einem erheblichen Leidensdruck.
Als Alopecia areata wird ein örtlicher Haarausfall bezeichnet, bei dem bei dem meist kreisrunde Bereiche nicht mehr mit Haaren bedeckt sind. Diese Form setzt oft akut und plötzlich ein. Die Ursache dieser Erkrankung ist nicht bekannt. Da diese Form des Haarausfalles jedoch häufig von einer Entzündung begleitet ist, wird die Beteiligung immunologischer Faktoren am Krankheitsgeschehen vermutet. Hierbei scheinen T-Lymphozyten, die bei der körpereigenen Abwehr eine Rolle spielen, die Haarfollikel anzugreifen. Auch eine genetische Komponente wird diskutiert, weil der Kreisrunde Haarausfall in manchen Familien gehäuft vorkommt.
Ebenfalls zur Form der Alopecia areata gehört der Ausfall aller pigmentierten Haare. Übrig bleiben nur Haare ohne Pigment. Das führt dazu, dass Menschen plötzlich ergrauen. Möglich ist aber auch ein Totalverlust der ganzen Körperbehaarung. Dies nennt sich dann Alopecia universalis.
Die Prognose der Alopecia areata ist schwierig. Es kann nach Monaten zu einer spontanen Wiederbehaarung kommen. Das ist sogar relativ oft der Fall. Aber die Gefahr eines erneuten Haarverlustes ist groß.
Die Behandlung ist äußerst schwierig, weil die Ursache nicht bekannt ist. Eine entzündungshemmende Therapie kann hilfreich sein. Dabei versucht man die selbstzerstörerischen Aktivitäten des Körpers gegen die Haarfollikel mit kortisonhaltigem Haarwasser und Kortisonpräparaten zum Einnehmen zu stoppen. Als weitere Behandlungsmaßnahme können die befallenen Stellen mit flüssigem Stickstoff (Vereisung) oder mit einer speziellen Säure behandelt bzw. mit UV-Licht (PUVA-Therapie) bestrahlt werden. Diese Verfahren sensibilisieren die Haut und diese reagiert mit einer entzündlichen Reaktion. Durch diese künstlich hervorgerufene Entzündung wird die Immunabwehr von den Haarwurzeln "abgelenkt". So können sich die Haarwurzeln wieder erholen. Nachteil dieser Behandlung ist aber, dass sie nur während der Anwendung wirkt. Danach können die Haare erneut ausfallen. Wegen der oft jahrelangen Anwendung kann es außerdem zu starken allergischen Reaktionen am ganzen Körper kommen. Die topische Immuntherapie ist bei der Hälfte der Falle erfolgreich.
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